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Dolmetscher sind Sprachmittler. In diesem Wort steckt bereits der Begriff des “Vermittlers”. Und genau hier liegt die Herausforderung. Aufgabe des Dolmetschers ist es, die einwandfreie Kommunikation zwischen mehreren Personen zu gewährleisten, welche jeweils die Sprache Ihrer Gesprächspartner gar nicht oder nur unzureichend sprechen.
Das heißt nicht nur, dass der Dolmetscher wortgewandt die Aussagen der Gesprächspartner in die jeweils andere Sprache übersetzen können muss, er muss sich auch der kulturellen Hintergründe der Gesprächspartner bewusst sein und sich dementsprechend verhalten. Ein guter Dolmetscher verfügt über das gewisse Fingerspitzengefühl und drückt Aussagen so aus, dass sie beim Gegenüber zwar ohne Verfälschung der Aussage, aber auch entsprechend der Mentalität des Gesprächspartners verpackt ankommen.
Menschen, die Sprache nicht verstehen können, achten automatisch verstärkt auf Mimik und Gestik. Das sollte jedem bewusst sein, der in ein Gespräch geht, bei dem ein Dolmetscher zum Einsatz kommt. Und hier sind die Antennen des Dolmetschers gefragt, der erkennen muss, wie der Gesprächspartner Aussagen aufnimmt. Es ist wichtig, genau das den Gesprächspartnern zu vermitteln, um Missverständnisse zu vermeiden.
Auch wenn ein Dolmetscher von einer der beiden Gesprächsparteien engagiert wurde, so muss er dennoch – gerade in heiklen Gesprächssituation – absolute Neutralität wahren. Nur so verhärten sich die Fronten zwischen den Gesprächspartnern nicht und es kann ein echter Dialog geführt werden.
Quintessenz dessen ist: Ein Dolmetscher muss Freude und Erfahrung im Umgang mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen haben und Reaktionen deuten und vermitteln können. Perfekte Sprachkenntnisse sind zwar eine wesentliche Voraussetzung, aber das Auftreten und die persönliche Ausstrahlung des Dolmetscher sind entscheidend für den Verlauf eines Gespräches.